Business Women: Julia Rölfs ist motivierte Unternehmerin mit großer Leidenschaft!

Interview:

Für wie wichtig halten Sie Make-up und Styling in Ihrem Job und warum?
Ich würde sagen, dass das wichtigste in meinem Job ein gepflegtes Äußeres ist und deswegen spielen Make-up und Styling natürlich schon eine Rolle. Da ich oft Kundenkontakt habe, ist es wichtig, auf ein gepflegtes und ansprechendes Äußeres zu achten, allerdings ohne dass es zu übertrieben wirkt. Auch auf Seminaren, die ich gebe oder Messeveranstaltungen, an denen wir als Firma teilnehmen ist es wichtig, dass man gepflegt und ansprechend aussieht. Es sollte aber nie aufgesetzt oder einschüchternd wirken. Deswegen bleibe ich eher bei der Devise „weniger ist mehr“ und setze auf Natürlichkeit.

Wie viel Zeit verwenden Sie morgens im Schnitt auf Ihr Job-Aussehen?
Meistens brauche ich ca. 30 bis 40 Minuten, inkl. Duschen und Haare föhnen, Styling und Make-up sind davon ca. 15-20 Minuten. Ich bin da ziemlich routiniert, da ich auch in meiner Studienzeit bei MAC gearbeitet habe. Auch wenn es eine Stelle als Assistentin der Geschäftsführung war, habe ich vom Styling und Schminken sehr viel mitbekommen, wodurch ich mit wenigen Handgriffen fertig und zufrieden bin. Da dauert die Kleidungsauswahl an einem schlechten Tag schon einmal länger, auch wenn meine Berufskleidung tendenziell einfach auszuwählen ist. Mit einer schwarzen Hose, Bluse und Blazer ist man immer angezogen und kann über Muster und Schnitt der Sachen auch Akzente setzen ohne einen eintönigen Business Look zu haben. Tendenziell kleide ich mich aber auch nicht zu spießig. Wir betreuen ja auch viele Privatpersonen, Mittelständler und Werbeagenturen, deswegen dürfen wir auch etwas weniger konservativ sein.

Hat sich das im Laufe ihres Berufslebens verändert?
Ja hat es sich. Als ich als Prüfungsassistentin bei KPMG nach meinem Studium angefangen habe, gab es da eine konservative Kleiderordnung, die uns auch im ersten Lehrgang nahe gelegt wurde. Seit ich älter und selbständig bin, erlaube ich mir davon auch abzuweichen und trage nicht mehr klassische Hosenanzüge oder Kostüme. Und ich nehme mir die Freiheit, im Sommer bei 30 Grad keine Strumpfhose mehr anzuziehen, wenn ich bei mir im Büro bin. Natürlich darf es nie zu kurz oder tief ausgeschnitten sein, aber seriös und lässig schließen sich ja nicht aus.

Haben Sie auch schon mal eine Make-up- oder Styling-Beratung genutzt? oder: Was wäre für Sie das besonders Reizvolle an einem Vorher/Nachher Styling?
Nein, habe ich bisher noch nie professionell ausprobiert, da ich über meine Tätigkeiten bei MAC und L’Oreal das netterweise inkludiert war in einem gewissen Maße. Ich war immer sehr experimentierfreudig mit meiner Haarfarbe und habe von rot und braun bis blond alles ausprobiert. Seit einigen Jahren bleibe ich aber bei blond. Es entspricht meiner richtigen Haarfarbe und mir gefällt es besser. Aber reizvoll fände ich es natürlich schon, einfach mal zu wissen, was mir ein Experte für eine andere Frisur machen oder mir andere Farben anziehen würde.

Wo holen Sie sich neue Impulse für Ihr Styling und Make-up?
Normalerweise in Zeitschriften, in Blogs, auf Pinterest oder auch einfach auf der Straße. Und natürlich auf Reisen, es ist immer interessant wenn man in einer anderen Metropole ist wie New York, Paris oder Berlin zu sehen, was die Leute dort tragen.

Haben Sie je konkrete Reaktionen auf Ihr Aussehen bemerkt, zum Beispiel im Umgang mit Kollegen, Geschäftspartnern, Kunden?
Generell wird man anders wahrgenommen wenn man im Hosenanzug oder im Kostüm zum Beispiel auf einer Messe steht. Aber da sich die Leute oft sowieso nicht so behaglich mit dem Thema Steuerberatung / Wirtschaftsprüfung fühlen, baut ein zu konservatives Outfit und Styling eher eine weitere Barriere auf. Je nachdem wo man ist, versuche ich das zu durchbrechen in dem ich mich legerer kleide, z.B. eine Blumenbluse wähle und einen ungewöhnlichen Blazer. Gerade auf Veranstaltungen wie der BubeDameHerz Messe, einem Hochzeitsnetzwerk in dem wir als Firma Mitglied sind, ist es wichtig nicht zu spießig und klassisch auszusehen. Sonst haben die Leute noch mehr Berührungsängste. Das ist natürlich immer eine Gradwanderung, es darf nicht zu spießig aussehen aber dennoch seriös, denn das wird von unserem Berufsstand erwartet. Tendenziell mache ich aber die Erfahrung, dass sich meine Mandanten eher entspannen wenn ich nicht zu förmlich gekleidet bin. Aber das hängt natürlich auch von der Veranstaltung oder vom Mandanten ab, sowie der Größe und der Branche des Unternehmens. Manchmal muss es eben auch das schwarze Etuikleid mit Pumps sein.

Denken Sie, dass sich ein typgerechtes Make-up und Styling auf das eigene Selbstbewusstsein im Job auswirkt?
Absolut, denn man tritt anders auf, wenn man sich gut fühlt. Und Styling und Make-up sollen ja die persönlichen Vorzüge unterstreichen und wenn sie das tun, dann fühlt man sich wohler und dann strahlt man das auch aus. Und man geht leichter auf Leute zu und das ist in unserem Bereich sehr wichtig.

Wahrheit oder Vorurteil: Meinen Sie, dass Make-up im Joballtag von der Leistung der Frau ablenkt oder eher die Kompetenz betont?
Typische BWLer Antwort: das kommt drauf an. Ich denke, es lenkt genauso ab, wenn jemand gar nicht zurecht gemacht und schmuddelig ist, als wenn er zu viel zurecht gemacht ist. Insofern bin ich für den goldenen Mittelweg. Ein gutes Make-up und ein gutes Styling lenken nicht ab und betonen idealerweise die Vorzüge. Außerdem finde ich, so wie man sich präsentiert, so erwartet der Gegenüber auch, dass man mit ihm als Mandanten umgeht. Also sorgfältig und aufmerksam. Wenn man das anfängt bei sich zu vernachlässigen, dann hätte ich immer die Befürchtung, dass der Gegenüber das auch auf die Leistung bezieht.

Auf welches Make-up-Produkt können Sie nicht verzichten?

Eins da rauszugreifen ist zwar etwas schwer, aber wenn es unbedingt eins sein müsste, dann wäre es wohl der Concealer gegen Augenringe (gerne von Benefit). Wenn ich noch etwas erweitern darf, dann noch Rouge (Lancome), Wimpertusche (L’Oreal) und einen Lidschatten von MAC. Mit den 4 Produkten überstehe ich aber auch einen 4wöchigen Urlaub, egal wohin.